
Dienstag, 29. Juli 2025
Mit Herz, Hand und Neugier im Wald
Erfolgreicher Abschluss des Waldprojekts der Klasse 8a - ein Projekt, das Naturwissen vertiefte, Teamgeist stärkte und bleibende Erinnerungen schuf
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Im Rahmen der Präventionsarbeit der Schulsozialarbeit hatte die Klassenstufe 8 kürzlich die Möglichkeit, das Theaterstück „Püppchen“ zu besuchen – ein eindrucksvolles und tiefgründiges Stück, das sich mit dem Thema Essstörungen auseinandersetzt. Gespielt wurde das Stück von zwei Schauspielerinnen. Beide verkörpern eine ganz eigene Problematik, die am Ende jedoch in dasselbe mündet - ein gestörtes Essverhalten.
Die eine Figur entwickelt eine Sportsucht. Sie isst kaum noch, erfindet ständig neue Ausreden, um Mahlzeiten zu vermeiden, und möchte immer dünner werden. Anfangs wird ihr Gewichtsverlust von ihrem Umfeld sogar positiv kommentiert – diese Komplimente bestärken sie, weiterzumachen. Doch obwohl sie immer dünner wird, sieht sie sich selbst noch immer als "zu dick". Als ihre Umwelt schließlich beginnt, sich ernsthafte Sorgen zu machen, reagiert sie abweisend und wütend – denn sie sieht das Problem nicht bei sich selbst, sondern bei den anderen.
Die zweite Figur wächst in einem Haushalt auf, der nach außen hin perfekt wirkt. Doch hinter der Fassade fehlt es an echter Zuneigung. Die Eltern sind mit sich selbst beschäftigt, die Tochter hingegen soll funktionieren, gute Leistungen bringen und den Haushalt schmeißen. Aus Frust und emotionaler Vernachlässigung (fr)isst sie heimlich und erbricht danach aus Schuld- und Schamgefühlen wieder alles.
Was die beiden Freundinnen verbindet: Sie sprechen lange Zeit nicht über ihre Probleme – aus Angst, Unverständnis oder Scham. Erst als die Situation eskaliert, wird das Schweigen gebrochen. Eine der beiden schafft es schließlich, sich Hilfe zu holen.
Das Theaterstück „Püppchen“ greift viele wichtige Themen auf:
• Wie entsteht eine Essstörung?
• Welche verschiedenen Formen kann sie annehmen?
• Wie verändert sie Beziehungen zu anderen – und zu sich selbst?
• Wie wirkt sie sich auf die körperliche und psychische Gesundheit aus?
• Und warum ist es oft so schwer, sich Hilfe zu holen?
Nach der etwa einstündigen Aufführung fand eine Nachbesprechung mit den Klassen, der Schulsozialarbeiterinnen der Stadt Aalen und den Schauspielerinnen statt. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen, ihre Eindrücke schildern und gemeinsam mit den Schulsozialarbeiterinnen über die Themen und Gefahren des Stücks sprechen. Es war beeindruckend zu sehen, wie offen und interessiert sich die Jugendlichen mit dem Gesehenen auseinandersetzten.
„Püppchen“ ist ein eindrucksvolles Stück, das auf ehrliche, emotionale und dennoch sensible Weise ein ernstes Thema aufgreift. Für die Klassenstufe 8 war es ein wichtiger Impuls, über Essverhalten, Körperwahrnehmung, psychische Gesundheit und den Umgang mit Problemen ins Gespräch zu kommen. Ein großer Dank geht an die Schauspielerinnen und das Team, das diese wichtige Arbeit möglich macht.
Text und Bild: Felicia Frank, Praktikantin der Schulsozialarbeit an der URS