Geschichte hautnah erleben

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Zeitzeuge Erwin Hafner aus Aalen berührt Zehntklässler mit bewegenden Einblicken in die NS-Zeit und einem eindringlichem Appell für Demokratie

Kurz vor Weihnachten erlebten rund 45 Zehntklässler der Uhland-Realschule eine etwas andere Gemeinschaftskunde- und Geschichtsstunde. Erwin Hafner besuchte als Zeitzeuge - er hat den 2. Weltkrieg direkt in Aalen erlebt - zwei zehnte Klassen und berichtete über jüdische Schicksale in Aalen und Umgebung zur Zeit des Nationalsozialismus. „Ihr habt keine Schuld, aber ihr seid verantwortlich, dass so etwas nicht nochmals passiert.“

Gebannt lauschten die Zehntklässler 60 Minuten lang Erwin Hafner, als er über Fanny Kahn und die frühere Kaufmannsfamilie Heilbron, die ein Warenhaus in der Bahnhofstraße hatten, erzählte. Heute erinnern „Stolpersteine“ in der Bahnhofstraße und der Oesterleinstraße an die Familien.

Außerdem berichtete Erwin Hafner von seinem Schulweg, der oft gefährlich war, wenn wieder „Fliegeralarm“ herrschte.

Ein Thema durfte in den Gebäuden der heutigen Uhland-Realschule natürlich nicht fehlen: die Remonte. Er erzählte von den Jungpferden der Remonte, die auf der Heide einen Sandabhang mit samt Reiter herunter reiten mussten, den Aufmärschen in der Remonte und der Nutzung als Entlassungslager für die Südostarmee nach der Kapitulation.

Außerdem spannte Erwin Hafner den Bogen in die heutige Zeit (heutige Kriege, Antisemitismus, usw.). „Bildet euch eure eigene Meinung, informiert euch, hinterfragt, redet nicht einfach nach. Steht für die Demokratie ein.“

Es gibt nicht mehr viele Zeitzeugen, daher waren die Schülerinnen und Schüler sehr dankbar, dass sich Erwin Hafner die Zeit genommen hatte und sie in unserer Schule besuchte.

Text und Bilder: Sinika Weber, L‘in